
GRÜNE kritisieren verkürzte Öffnungszeiten des Griesheimer Freibads und verpasste Chance für Solarenergie
Während landauf, landab die Freibäder bei strahlendem Sonnenschein und Aussicht auf einen heißen Sommer ihre Pforten öffnen, bleibt das grundhaft sanierte Freibad in Griesheim bis zum 14. Juni geschlossen und soll nach lediglich neun Wochen Betrieb bereits wieder schließen. „Die Begründung, dass durch die verkürzte Öffnungszeit Erdgas eingespart werden soll, können wir so nicht nachvollziehen“, erklärt Christine Roßmann aus der GRÜNEN Fraktion. „Denn das dann länger geöffnete Hallenbad läuft weiter und wird ebenfalls mit Erdgas beheizt, zumal die besonders energieintensiven Warmbadetage auch bei Außentemperaturen über 25° beibehalten werden.“
„Wir kritisieren erneut, dass die Stadt 250.000 Euro zugesagte Bundesmittel für eine Umrüstung des Freibads auf eine Beheizung mittels Solarthermie verzichtet und verfallen lässt“, so der GRÜNE Fraktionsvorsitzende Markus Tichy. „Der Erdgasverbrauch wurde schöngerechnet, während die Umsetzung der Solarthermie mit immer neuen Anforderungen verknüpft und kaputt gerechnet wurde. Während die Erdgaspreise auch in Zukunft weiter steigen werden, stellt die Sonne keine Rechnung“.
Die GRÜNEN hatten vorgeschlagen, zur Kosteneinsparung Teile der Solarthermieanlage auf dem gleichzeitig sanierten Dach des städtischen Gebäudes, in dem die Schützengilde untergebracht ist, zu installieren. Dieser Vorschlag wurde jedoch nicht weiter geprüft. „Solarthermie oder Photovoltaik sind heute Standard in Freibädern, aber in Griesheim sucht man beides vergeblich“, bemängelt Tichy.
Roßmann betont die besondere Bedeutung des Freibads für Kinder, Jugendliche und Familien: „Das Griesheimer Freibad bietet mehr als nur die Möglichkeit zu Schwimmen. Es bietet vielfältige Spielmöglichkeiten auf den durch große Bäume beschatteten Wiesen, eine Wasserrutsche, den Sprungturm und den neu gestalteten Kinderbereich. Beste Voraussetzungen, das Haus zu verlassen und Abstand von PC und Handy zu gewinnen. Ein Faktencheck mit den Freibädern im Landkreis zeigt jedoch, Griesheim hat nicht nur die kürzeste Saison mit den kürzesten Öffnungszeiten sondern auch die teuersten Eintrittspreise.“
„Wir haben nicht über 4,5 Millionen Euro in die grundhafte Sanierung des Freibades investiert, um es dann nur wenige Wochen im Jahr zu öffnen“, macht Tichy deutlich. „Völlig unverständlich ist uns auch, dass bei knappen Kassen 100.000 Euro für neue Umkleidespinde investiert werden sollen, aber kein Geld dafür vorhanden ist, das Freibad für wenigstens drei Monate zu öffnen. Das passt alles nicht zusammen.“