Am vergangenen Freitag (26.11.) fand die Pflanzaktion für einen Miniwald („Tiny Forest“) entlang des Westrings statt. Dazu stellte die Stadt eine Fläche von 500 qm zur Verfügung. Miniwälder sind artenreiche urbane Wildnis-Inseln, die nach der Miyawaki-Methode[1] umgesetzt werden. Die Stadt verfolgt damit das Ziel, ein hoch diverses Mikro-Ökosystem in der Stadt zu integrieren, welches eine große Wirkung auf seine Umgebung hat.
Angesichts der immer bedeutenderen Klimaherausforderungen stellt das Projekt einen äußerst sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz vor Ort dar. Neben der Fortschreibung des integrierten Klimaschutzkonzeptes, legt die Stadt den Fokus damit speziell auf die konkrete Umsetzung geplanter Projekte.
Das Projekt erzielte eine erfreulich große Resonanz. Die Stadt hatte im Vorhinein über Presse und Medien Griesheimer Bürger*innen dazu aufgerufen, sich innerhalb des Projekts zu engagieren.
So beteiligten sich etwa 150 Personen an dem Projekt. Hervorzuheben ist hierbei das Mitwirken von rund 80 Schüler*innen der Schillerschule. Die große Beteiligung zeigt den Verantwortlichen, dass das Bewusstsein der Griesheimer*innen für Klima- und Umweltthemen sehr ausgeprägt ist. Dementsprechend stolz äußerte sich Bürgermeister Krebs-Wetzl: „Ich bin sehr erfreut über das große Interesse und die Bereitschaft zum Anpacken. Besonders beachtenswert finde ich das Engagement der Schüler*innen, die hier ihren Miniwald von morgen pflanzen“.
Als besonders bemerkenswert hebt Projektleiterin Kerstin Langstroff das überregionale Interesse an dem Projekt hervor: „Unter den Teilnehmenden waren Helfer*innen, die eigens aus Aachen, dem Großraum Berlin, aber auch aus Darmstadt und Bickenbach anreisten. Es freut uns zu sehen, dass wir ein innovatives Projekt auf den Weg bringen konnten, von dem viele andere Kommunen und Initiativen lernen wollen.“ Auch sie bedankt sich bei allen Helfenden, die vor Ort und im Hintergrund fleißig tätig waren, allen Pflanzenden, den mitwirkenden und unterstützenden Firmen, aber auch bei den Kolleg*innen, dass dieses außergewöhnliche Projekt neben all den Aufgaben, die normalerweise auf dem Plan stehen, überhaupt möglich wurde. „Wir hoffen,“ so Kerstin Langstroff weiter, „dass dieses Projekt nicht nur das Interesse an Klimaschutz- und Umweltthemen bei Groß und Klein weckt, sondern auch zeigen konnte, was gemeinsames gesellschaftliches Engagement so auf die Beine stellt.“
Ausblick
Mit der Pflanzaktion ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Die 800 Setzlinge, die den Miniwald in den nächsten Jahren entstehen lassen, müssen die nächsten zwei bis drei Jahre durchaus gepflegt werden. Einige Pflegepatenschaften wurden bereits vergeben, doch sucht die Stadt hierzu weitere Interessierte, die zum langfristigen Gelingen des Projekts beitragen.
Die erste Miniwaldpflanzung ist ein sprichwörtliches Pilotprojekt. Weitere Flächenpotenziale werden in den nächsten Monaten auf ihre Eignung geprüft und sollen in Zukunft nicht nur im Südwesten Griesheims, sondern auch an anderen Stelle mitten im Stadtgebiet folgen. So kann die Vernetzung der Biotope unterstützt und zu ihrer vielfältigen Entwicklung beigetragen werden.
[1] Bei der Miyawaki-Methode wird ein Pflanzenmix aus bis zu 40 unterschiedlichen heimischen Arten verwendet. Die ausgewählten und sehr jungen Setzlinge werden in der Folge engmaschig in einem optimal vorbereiteten lockeren Boden eingepflanzt. Die Wurzeln entwickeln dadurch schnell einen stabilen Verbund, indem sich die Pflanzen gegenseitig unterstützen und auch miteinander konkurrieren. Das Resultat ist ein enormes (bis zu 10-mal schneller) und dichteres (bis zu 30-mal dichter) Wachstum als in einem herkömmlichen Wald. Zusätzlich entsteht ein sehr widerstandsfähiger Pflanzenverbund, der bereits nach 25-30 Jahren, statt im regulären Fall 200 Jahre, eine Schlusswaldgesellschaft erreicht.
Weitere Informationen
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