
Sperrung der Rheinstraßenbrücke Herausforderung und Chance für den ÖPNV
GRÜNE fordern umsteigefreie Verbindungen in die Darmstädter Innenstadt und Erschließung des Griesheimer Südens
Mit dem Abriss und Neubau der Rheinstraßenbrücke ab 2027 wird auch die Straßenbahnverbindung nach Griesheim für 18 Monate unterbrochen. Dies wird für den öffentlichen Nahverkehr und seine Nutzer:innen aus Griesheim und dem Ried zu einer Herausforderung. Die Griesheimer GRÜNEN haben deshalb einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, der sicherstellen soll, dass auch der Schienenersatzverkehr mit Bussen umsteigefreie Verbindungen bis in die Darmstädter Innenstadt anbietet. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob der Schienenersatzverkehr teilweise auch den Griesheimer Süden erschließen und damit erstmals an den ÖPNV anbinden kann.
Mit dem Antrag der GRÜNEN wird der Magistrat aufgefordert, frühzeitig mit der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA) und der HEAG mobilo Gespräche aufzunehmen, um einen attraktiven und barrierefreien Ersatzverkehr vorzubereiten und anzubieten.
„Die anstehende Unterbrechung der Straßenbahnverbindung bedeutet einen erheblichen Komfortverlust und längere Fahrzeiten für Nutzerinnen und Nutzer der Straßenbahn. Diese gilt es durch einen optimierten Ersatzverkehr mit Bussen nicht für den ÖPNV zu verlieren. Hier spielen umsteigefreie Verbindungen in die Darmstädter Innenstadt eine zentrale Rolle“. erklärt Martin Tichy, Fraktionsvorsitzender der Griesheimer GRÜNEN. „Gleichzeitig sehen wir den Busersatz auch als eine Chance. Der bisher unerschlossene und unterversorgte Süden Griesheims könnte durch einen gut geplanten Ersatzverkehr erstmals eine regelmäßige ÖPNV-Erschließung erhalten. Ein möglicher erster kleiner Schritt hin zu einem Stadtbus.“
Der Antrag der GRÜNEN enthält dazu drei Forderungen, zu deren Umsetzung der Magistrat beauftragt werden soll.
Die Sicherstellung getakteter, schneller und umsteigefreier Verbindungen von Griesheim nicht, wie für den sonstigen Schienenersatzverkehr üblich, nur bis zum Darmstädter Hauptbahnhof, sondern darüber hinaus bis zum Luisenplatz und dem Schloss. Letztere ist als barrierefreie Halte- und Umsteigestelle von besonderer Bedeutung für mobilitätseingeschränkte Personen.
Die Prüfung einer möglichen Einbindung des Griesheimer Südens durch einen im Halbstundentakt verkehrenden Linienbus montags bis freitags über die Oberndorferstraße, Südring und Sterngasse. Vorbild dafür könnte die Linie WE3 in Weiterstadt sein, die auf dem Weg nach Darmstadt den Süden von Weiterstadt durchfährt.
Die Gewährleistung eines möglichst barrierefreien Zugangs zum Ersatzverkehr sowie die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme.
Die GRÜNEN betonen, dass trotz der unvermeidlichen Einschränkungen durch den Busersatzverkehr die Attraktivität des ÖPNV so weit wie möglich erhalten bleiben muss. „Eine gute und sorgfältige Planung im Sinne der Fahrgäste ist jetzt entscheidend, um möglichst viele Menschen weiterhin an den ÖPNV zu binden und nicht zum Umstieg auf den Individualverkehr zu bewegen. Jeder Wechsel auf das Auto ist nicht nur eine zusätzliche Belastung für Griesheim und die Umwelt, sondern es braucht erfahrungsgemäß einige Zeit, um diese Menschen nach Ende der Sperrung wieder vom ÖPNV zu überzeugen“, so Tichy abschließend.
Der Antrag wird im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität am Mittwoch 25. Juni (ab 18Uhr im Rathaus; Sitzungssaal C) vorberaten, bevor er am 3. Juli in der Stadtverordnetenversammlung abschließend behandelt wird.