Die Stadt Griesheim hat von Bürgerinnen und Bürgern über den Mängelmelder in den vergangenen Tagen rund 20 Meldungen zu „Wildem Müll“ im Stadtgebiet erhalten. Die Stadtverwaltung möchte dies zum Anlass nehmen und die Bürgerschaft für dieses Thema erneut sensibilisieren. Immer wieder stoßen die Mitarbeitenden des städtischen Bauhofs im gesamten Stadtgebiet auf überquellende Mülleimer, Müllablagerungen vor Altglascontainern sowie auf alte Autoreifen oder Sperrmüll in der Feldgemarkung und im Stadtwald:
„Das ist nicht nur ein unschöner Anblick, sondern belastet die Stadt Griesheim auch finanziell – und somit alle Bürgerinnen und Bürger. Die Kosten für wilde Müllablagerungen über den ZAW können zu Gebührenerhöhungen bei der Hausmüllentsorgung führen. Zudem bindet es enorme Personalkapazitäten bei der Entsorgung. Denn hierfür sind oft mehrere Mitarbeitende des städtischen Bauhofes mit der zusätzlichen Beseitigung der nicht korrekt entsorgten Abfälle beschäftigt. Oft können dadurch auch andere geplante Tätigkeiten, wie beispielsweise die wichtige Grünpflege, nicht vollumfänglich ausgeführt werden“, sagt der zuständige Sachabteilungsleiter vom städtischen Bauhof, Michael Messerschmidt.
Mit Beginn der Sommerzeit hat sich die Müllsituation im Stadtgebiet nochmals verschärft. Das Freizeitgeschehen spielt sich häufig, besonders bei gutem Wetter, auf den Spielplätzen, Grünflächen und Parkanlagen in Griesheim ab. Hier kommt es vor allem zu einer immensen Anhäufung von Abfällen der „to-go-Verpflegung“. Der überbleibende Verpackungsmüll landet dabei oftmals nicht in den dafür vorgesehenen Behältern, sondern auf der Straße oder in den Anlagen. In der gesamten Griesheimer Gemarkung sind über 130 Abfallbehälter aufgestellt, hinzukommen rund 30 Tütenspender für Hundekotbeutel. Diese werden turnusmäßig durch die Mitarbeitenden des Bauhofes angefahren und geleert. In der aktuellen Situation ist eine tägliche Leerung der Behälter notwendig und erfordert oftmals auch die Reinigung des Umfeldes.
Michael Messerschmidt betont: „Durch das Aufstellen von weiteren Behältnissen zur Müllentsorgung kann das Problem nicht gelöst werden. Vor allem die Entsorgung von Hausmüll oder großen Speisekartons und Verpackungen im öffentlichen Raum spielen hierbei eine wesentliche Rolle und es bedarf daher auch einer Änderung im Verhalten der Müllverursachenden. Wir bitten daher die Bürgerschaft, wenn die Behälter voll sind, Verpackungen und Unrat nicht daneben zu werfen, sondern entweder zu Hause zu entsorgen oder ein Stück weiter in einen noch leeren Behälter zu werfen.“
Ein großes Problem für unsere Umwelt ist auch das stark erhöhte Aufkommen an illegal entsorgten Altreifen und Sperrmüll im Außenbereich des Stadtgebiets und im Stadtwald. Hinzu kommen zahlreiche unzulässige Sperrmüllablagerungen sowie das Abstellen von Altölbehältern und Elektrogeräten. Chemikalien und Öl können auslaufen und dadurch Böden und Gewässer verunreinigen. Elektrogeräte, wie beispielsweise Smartphones, enthalten Blei, Quecksilber, Cadmium und andere gefährliche Stoffe, die für Tiere und Menschen hochgiftig sind.
Das städtische Ordnungsamt macht darauf aufmerksam, dass wilde Müllablagerungen kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit und in Einzelfällen sogar eine Straftat sind, die zur Anzeige gebracht und mit Bußgeldern geahndet werden. „Die meisten Müllsünder kommen leider ungeschoren davon, weil sie unbeobachtet bleiben. Wir appellieren daher an alle Griesheimerinnen und Griesheimer, die Augen offen zu halten und wilde Müllkippen rechtzeitig der Stadtverwaltung – am besten über den städtischen Mängelmelder – mitzuteilen, damit diese zeitnah zum Wohle aller beseitigt werden können“, so Ordnungsamtsleiter Sascha Buchwald.
Für Bürgerinnen und Bürger gibt es verschiedene Möglichkeiten der legalen Müllentsorgung: Privater Hausmüll in den Tonnen sowie die „Gelben Säcke“ werden regelmäßig abgefahren, auf der Wertstoffsammelstelle des städtischen Bauhofs können im Auftrag des ZAW verschiedenste Alt- und Abfallstoffe entsorgt werden. Soweit es möglich ist, werden die angelieferten Materialien dann wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Sperrmüll (bis 4 m³) kann zudem zweimal jährlich über den ZAW kostenfrei entsorgt werden. Und das Schadstoffmobil macht ebenfalls regelmäßig Halt in Griesheim.
Titelbild: Stadt Griesheim