Wohngebiet Südwest – Griesheimer Naturdüne wird dem Naturschutzgebiet nachempfunden

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Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans „Wohngebiet Südwest“ entstand die verbindliche Vorgabe nach dem Trennungsgrundsatz zwischen den Bewohner*innen und den angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieben, eine Lärmschutzeinrichtung von zweihundert Metern Länge und vier Metern Höhe vorzusehen.
An dieser Stelle wird nun mit der „Griesheimer Naturdüne“ zusätzlich ein besonderer Mehrwert für die Natur und die Griesheimer Bürger*innen geschaffen.


„Wir für Sie vor Ort“ – Informationsveranstaltung am Samstag, 5.11.2021

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Informationsveranstaltung „Wir für Sie vor Ort“ am 06. November 2021. Von 10.00 bis 13.00 Uhr sind Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl sowie Ansprechpartner*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen des Rathauses und den Einrichtungen der Stadt Griesheim mit einem Informationsstand für Sie vor Ort. Der Treffpunkt befindet sich an der Anne-Frank-Straße/Ecke Gyönker Straße.

Weitere Informationen zur Naturdüne
Durch die Idee eines Nachbaus nach dem natürlichen Vorbild des FFH-Naturschutzgebietes „Griesheimer Düne“ kann das Naturerbe als öffentlich nutzbare Grünfläche gestaltet werden, die somit nur eine geringe Barrierewirkung hat und trotzdem die Lärmschutzfunktion voll erfüllt.

Zusätzlich stellt der Trockenmauercharakter von natursteinbefüllten Gabionen, die als statische Sicherung der Naturdüne vorgesehen sind, einen selten gewordenen Lebensraum für viele bedrohte Arten dar. Außerdem wird die wertvolle Pflanzengesellschaft des Sandtrockenrasens im Stadtgebiet erlebbar gemacht. Griesheims Landschaft war einmal geprägt von Binnendünen, auf denen der extrem trockenheitsresistente Sandtrockenrasen entstanden ist. In Anbetracht klimabedingter Veränderungen hat sich damit ein botanischer Schatz erhalten, der nun neue Aktualität gewinnt.

Durch ein besonderes Wurzelwachstum brauchen die Pflanzen keine Bewässerung und machen mit einem Pflegeschnitt im Jahr wenig Arbeit, was die Naturdüne mit ihren verschiedenen Funktionen auch für andere Bauherren interessant macht.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 18.11.2020 eine Auswahl von Förderprojekten beschlossen, die in das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ aufgenommen werden sollen. Die erfolgreiche Bewerbung der Stadt Griesheim mit dem Projekttitel „Extensiv begrünter Lärmschutzwall“ findet damit ihre Anerkennung als Modellprojekt zur Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität mit einer Bundesförderung von insgesamt bis zu 1.316.259 Euro.

Weitere Informationen
Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) hat zum Ziel, wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu sichern und zu schützen. Die Vernetzung dient der Bewahrung, (Wieder-)Herstellung und Entwicklung ökologischer Wechselbeziehungen sowie der Förderung natürlicher Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse.
Sie dient damit der von den EU-Mitgliedstaaten 1992 eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz der biologischen Vielfalt (Biodiversitätskonvention, CBD, Rio 1992).