Fünf Kommunen signalisieren Interesse am Start des DadiLiner
Im Spätsommer 2022 können komfortable elektrische Kleinbusse als DadiLiner im Landkreis Darmstadt-Dieburg an den Start gehen. Erster Kreisbeigeordneter Lutz Köhler, stellvertretender DADINA-Vorstandsvorsitzender, hat zusammen mit fünf Kommunen ein Modellprojekt abgestimmt und am Dienstag (21.12.) der Presse vorgestellt.
Im Ostkreis wird die Stadt Babenhausen dabei sein, und im Westen haben sich Erzhausen, Weiterstadt, Griesheim und Pfungstadt zu einem sogenannten Cluster zusammengeschlossen. Geplant ist es, acht Fahrzeuge zu beschaffen und damit mit Modellcharakter im Landkreis Darmstadt-Dieburg zu starten. Köhler zeigt sich sehr erfreut, dass er die fünf Städte und Gemeinden gewinnen konnte. Das Projekt stand nämlich aufgrund der Haushaltssituation des Landkreises zwischenzeitlich auf der Kippe. Angedacht war zunächst ein flächendeckendes Angebot mit 25 Fahrzeugen. Dies war aufgrund einer strengen Haushaltskonsolidierung des Landkreises Darmstadt-Dieburg so nicht mehr umsetzbar. „Die jetzige Lösung stellt unter den gegebenen Umständen eine gute Alternative dar, das Projekt unter neuen Prämissen doch umzusetzen“, meinte Köhler weiter.
Bedarfsgesteuertes Angebot im Osten und Westen des Landkreises
Beim DadiLiner handelt es sich um ein sehr flexibles, bedarfsgesteuertes und digitales System. Fahrtwünsche können vorrangig über eine App gebucht werden. Es ist aber auch eine telefonische Bestellung möglich. Die Bezahlung erfolgt bargeldlos. Der DadiLiner wird für alle Fahrgastgruppen offen sein. Fahrgäste mit RMV-Zeitkarten werden vergünstigte Tarife nutzen können.
Komfortabel Elektro-Kleinbusse werden eingesetzt
„Unter dem Namen DadiLiner werden komfortable Kleinbusse eine dritte Säule neben dem bestehenden Linienverkehr aus Bahn und Bus bilden. Ziel ist vor allem, dass Fahrgäste kurze Wege zwischen ihrem Wohnort und der nächsten Station des Linienverkehrs bequem zurücklegen können und somit auf Autofahrten verzichten. Dabei wird zugleich eine noch bessere Erschließung erreicht. Dies betrifft sowohl die räumliche als auch die zeitliche Abdeckung. Somit erwarten wir, Neukunden für den ÖPNV zu gewinnen und unseren Fahrgästen noch mehr Komfort anzubieten“, fasst Erster Kreisbeigeordneter Köhler das neue Angebot zusammen.
Bürgermeister Patrick Koch aus Pfungstadt ergänzt dann auch: „Unser Anrufsammeltaxi ist seit zehn Jahren ein Erfolgsmodell. Das Shuttle-on-demand der DADINA wird dieses nicht nur ersetzen, sondern attraktiver und zudem klimafreundlicher machen. Eine Win-Win-Situation über die wir uns freuen. Wir sind gerne beim Pilotprojekt dabei.“
Laufzeit vorerst bis Ende 2024
Eingesetzt werden leise und lokal emissionsfreie Elektro-Kleinbusse. Eine Bedienung soll montags bis donnerstags zwischen 5 und 1 Uhr sowie in den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen bis 3 Uhr erfolgen. In Babenhausen werden alle Stadtteile abgedeckt. Griesheim und Pfungstadt möchten mit dem neuen Angebot ihr bisheriges Anrufsammeltaxi ablösen. Für Weiterstadt und Erzhausen stellt der DadiLiner eine Ergänzung des bisherigen Angebotes von reinem Linienverkehr dar. So werden auch tangentiale Verbindungen zwischen den Kommunen buchbar sein. Die Verteilung der acht geplanten Fahrzeuge ist noch nicht abschließend geklärt. Die Kommunen tragen anteilig 35.000 Euro pro Fahrzeug mit. Da im neuen Jahr die Kommunen noch Gremienbeschlüsse fassen müssen, handelt es sich jetzt um eine Zusage unter dem Vorbehalt, dass die Gremien der Kommunen diesem Projekt zustimmen. Die Laufzeit als Pilotprojekt ist vorerst auf Ende 2024 begrenzt, denn zu dem Zeitpunkt läuft die Förderung seitens des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur im Rahmen des Bundesprogramms „Saubere Luft“ sowie seitens des Landes Hessen aus.
Bürgermeister Krebs-Wetzl fasst die Griesheimer Perspektive auf das Projekt zusammen: „Als der Kreis und die DADINA uns das Angebot vorgestellt haben, war uns wichtig, dass keine Schlechterstellung gegenüber dem AST erfolgen darf. Als sich gezeigt hat, dass über die Bedingungen gesprochen werden kann, sind wir seitens der Stadt Griesheim mit Forderungen in die Verhandlungen gegangen. Unter dem Strich konnten wir herausarbeiten, dass das Angebot des DadiLiners jetzt sogar zu einer Verbesserung gegenüber dem AST führt. Für uns war wichtig, dass einer der Elektrobusse permanent in Griesheim fahren muss, damit eine schnelle Bedienung der Fahrtwünsche von Griesheimer Mitbürgerinnen und Mitbürgern gewährleistet ist. Die Bedienungszeiten sind wesentlich länger. Hinzukommt die Tatsache, dass überörtliche Fahrten innerhalb des Clusters mit Pfungstadt und Weiterstadt angeboten werden. Insbesondere zum Wohle von mobilitätseingeschränkten Personen möchte ich die engmaschigen Haltemöglichkeiten des DadiLiners hervorheben, die in sehr kleinen Radien wohnort- und bedarfsnah realisiert werden. Vor dem Hintergrund des Entgegenkommens der DADINA zu Gunsten Griesheims und vorbehaltlich aller vorgesehenen Gremienentscheidungen war das Angebot daher nicht auszuschlagen. Wir haben daher unser positives Signal für die weitere Mitarbeit gegeben.“
Titelfoto: Heinerliner.de – Überarbeitung; Redaktion