Bürgermeisterkandidatin Nimmerfroh: „Griesheimer brauchen verlässliches On-Demand-Angebot oder Busse, keine Mobilitätslückenersatzversorgung.“
„Was Kommunalpolitiker als ‚Mobilitätslücke‘ bezeichnen, bedeutet für Griesheimerinnen und Griesheimer schlicht: Wenn sie richtig Pech haben, fährt zwei Monate kein Bus“, kritisiert die Bürgermeisterkandidatin Maria-Christina Nimmerfroh das Hin und Her um den Dadi-Liner und das Ende des Anruf-Sammel-Taxis in Griesheim.
Ab Ende August gibt es das AST nicht mehr, da sollte nämlich längst der Dadi-Liner fahren und mit besserem Service das bessere Busangebot sein. „Jetzt sitzen viele Fahrgäste vor einem Trilemma. Zum AST soll es ein Ersatzprodukt im Herbst geben, der Dadi-Liner wird für die Fahrgäste teurer als das AST und die voll digitale Bestellung und Bezahlung könnte ältere Nutzer abschrecken“, so Nimmerfroh, die sich besonders für ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot einsetzen will. „Dass das On-Demand-Angebot wegen den Mittelkürzungen des Kreises so lange dauert, ist schon unerfreulich genug, die Abstimmungsprozesse zwischen Kommune und Kreis gehen hier voll zu Lasten der Bürger.“
Ende des AST, verspäteter Start des Dadi-Liners: Das versteht keiner mehr.
Nach dem Ende des Anruf-Sammel-Taxis in Griesheim, das nach dem 31. August mit dem bisherigen Betreiber nicht weiter betrieben werden kann, sucht die Verwaltung nach eigenen Angaben ein Unternehmen, das bis zum Start des Dadi-Liners Anfang November die AST-Haltestellen bedient. Der Umstieg auf den Dadi-Liner ist für Fahrgäste eine groß Veränderung: völlig neue Preisstruktur nach Kilometern wie beim Taxi und digitale Buchungsmöglichkeiten auf der einen Seite , deutlich längere Betriebszeiten von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts und er steuert auch Ziele in den Nachbarstädten Erzhausen, Weiterstadt und Pfungstadt an.
Das, was für Kommunalpolitiker völlig logisch erscheine, wie gekürzte Finanzierungszusagen im Kreis, Koordinierungsfragen zwischen den beteiligten Städten oder Verzögerung bei Lieferzeiten, sei Bürgern nur schwer zu erklären. „Fahrgäste können zu Recht erwarten, dass ein On-Demand-Bus fährt, das Buchen und Bezahlen einfach ist und es preisgünstig ist“, erklärte Nimmerfroh. Die Große Koalition im Landkreis, die die Mittel für den Dadi-Liner gekürzt hat, habe die Probleme verursacht, die jetzt gelöst werden müssten. Was jetzt getan werden müsse, ist, das Angebot so gut zu erklären und attraktiv zu machen, dass nicht nur die es nutzen, die nicht anders können.
Nimmerfroh, deren Kandidatur von den Grünen und der FDP unterstützt wird, fordert, dass nicht nur schnell nach einem Busunternehmen gesucht wird, das September und Oktober als Anbieter überbrückt, sondern der Dadi-Liner inklusive Preisgestaltung und Service aktiv von der Stadt und Kreis vor Ort beworben und erklärt wird, damit er wirklich zum Umsteigen motiviert. Dazu gehören Info-Stände, Werbemittel an der Straßenbahn und den Fahrradständern und den großen Parkplätzen. „Wenn nur die On-Demand-Bus fahren, die kein Auto zur Verfügung haben, helfen auch die schicksten Elektrokleinbusse nichts“, so Nimmerfroh.
Im Oktober wird eine neue Bürgermeisterin – ein neuer Bürgermeister gewählt. Während CDU und SPD den amtierenden Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl ins Rennen schicken, kandidiert für FDP und Bündnis 90/Grüne Maria-Christina Nimmerfroh. |