Wer eine Familie gründen will, kümmert sich rechtzeitig um den Hausbau. Das ist bei Vögeln nicht anders. Aber auch für sie wird der Wohnraum immer knapper: Naturnahe Hecken und alte Bäume, in denen Nester angelegt werden können, sind vielerorts verschwunden. Sanierte und glatte Hausfassaden bieten keinen Unterschlupf mehr. Wohin also mit dem Nachwuchs? „Vögel sind froh, wenn wir ihnen schadstofffreie Immobilien zur Verfügung stellen“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Der Februar ist die perfekte Zeit, um Vogel-Immobilien aufzuhängen. Denn die Brutzeit steht unmittelbar bevor. „Ab Mitte März starten die meisten Singvögel mit ihrer Brut- und Aufzuchtphase, spätestens im April liegen dann in allen Nestern Eier. Werden die Nisthilfen jetzt installiert, haben die Vögel noch ausreichend Zeit, das Nest zu beziehen und mit Laub, Moos und Zweigen so heimelig wie möglich zu gestalten“, so Goris.
Außen-Design und Preis der neuen Immobilie sind den Vögeln schnuppe – aber Qualität und die Art der „Haustür“ müssen stimmen. Eva Goris: „Wichtig sind naturbelassene Materialien ohne Chemie. Nistkästen aus Holz isolieren vor Hitze und Kälte, auch Holzbeton oder Terrakotta eignen sich gut, um darin zu hausen.“ Häuschen aus Kunststoff dagegen haben den Nachteil, dass sie nicht atmungsaktiv sind. Im Inneren kann es schnell feucht werden und Schimmel breitet sich aus – gerade bei den letzten Sturm-, Graupel- und Regentagen ein echtes Problem.
Verschiedenartige Nistkästen helfen, den unterschiedlichen Wohnbedürfnissen unter den Vögeln gerecht zu werden. Rotkehlchen lieben breite Einflugöffnungen, Spatzen und Meisen dagegen eher kleine. Der Kleiber macht sich mit seinem geschickten Schnabel das Einflugloch passend. Ist es zu groß, wird es individuell verputzt. Grauschnäpper und Zaunkönige bevorzugen halboffene Nistkästen. Für Rauchschwalben gibt es schalenartige Nistkästen, wenn lehmige Pfützen für den eigenen Hausbau fehlen.